Diabetes

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) bedeutet nicht nur eine Erhöhung des Blutzuckerzuckerspiegels. Darüber hinaus geht Diabetes ist mit weiteren Stoffwechselstörungen und zahlreichen Komplikationen einher. Zusätzlich zu kurzfristigen Stoffwechselentgleisungen können sich vor allem  langfristig Folgeerkrankungen entwickeln. Über die Zeit schädigt der Diabetes Augen, Nieren und Nerven und führt zu Erblindung, Nierenversagen, Amputationen, Herzinfarkten und Schlaganfällen. Hier erhalten Sie alle wichtigen Infos dazu.

Diabetes wird je nach Ursache in verschiedene Typen eingeteilt:

Typ 1 Diabetes beruht auf einer Abwehrreaktion des Immunsystems, die sich gegen körpereigene Insulin-produzierende Zellen in der Bauchspeicheldrüse richtet.

Typ 2 Diabetes entsteht fast immer in Zusammenhang mit Übergewicht und einer verminderten Wirkung von Insulin, der sog. Insulinresistenz.

Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) wird ein gestörter Zuckerstoffwechsel genannt, der in der Schwangerschaft erstmals festgestellt wird. Schwangerschaftsdiabetes gefährdet sowohl die Mutter als auch das Kind.

Zur Behandlung des Diabetes mellitus stehen heute neben Lebensstilmodifikation viele verschiedene Medikamente zur Verfügung. Moderne Medikamente zur Behandlung des Typ 2 Diabetes lösen keine Unterzuckerungen aus und verhindern Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Die Therapie mit Insulin gibt es in verschiedensten Formen bis hin zur kontinuierlichen Glukosemessung, die moderne Insulinpumpen steuert.

Die optimale Blutzuckereinstellung verhindert weitgehend das Auftreten von diabetischen Spätkomplikationen an Augen, Nerven und Nieren. Darüber hinaus werden durch die umfassende Therapie von Risikofaktoren wirksam Herzinfarkte und Schlaganfälle verhindert. Im Gespräch berate ich Sie, welche Therapiemöglichkeiten die meisten Vorteile für Sie bieten.

Diabetes FAQs

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine Erhöhung des Blutzuckerzuckerspiegels.

Die Messung des Blutzuckerspiegels wird in der Regel nüchtern (nach wenigstens 8 Std. Nahrungskarenz) vorgenommen. Blutzuckerwerte ab 126 mg/dl weisen auf einen Diabetes hin, ab 100 mg/dl zeigen sie einen Prädiabetes („Frühdiabetes“) auf. Zur Feststellung des Diabetes wird  in bestimmten Situationen, z.B. in der Schwangerschaft, ein Zuckerbelastungstest durchgeführt. Dabei trinken Sie eine Traubenzuckerlösung, und der Blutzucker wird unmittelbar davor und nach 2 Stunden, in der Schwangerschaft auch nach 1 Stunde, gemessen. Auch der Langzeitblutzuckerwert HbA1c kann zur Diagnose Diabetes führen.

Seine große Bedeutung hat der Diabetes aufgrund seiner außerordentlichen gesundheitlichen Risiken.

Es gibt verschiedene Arten von Diabetes, sog. Diabetes Typen, die sich hinsichtlich der zu Grunde liegenden Ursachen, der gesundheitlichen Risiken und der Therapiemöglichkeiten grundsätzlich unterscheiden.

Im Blut gibt es nur eine Art von Zucker, den Traubenzucker oder die „Glukose“. Glukose ist in vielen Zuckern enthalten und ist der Baustein von Stärke, die wir durch Getreide, Kartoffel, Reis und viele andere Nahrungsmittel zu uns nehmen. Zusammengefasst bezeichnen wir diese Nährstoffe als Kohlenhydrate. Sie bilden auch beim Diabetes-Patienten die Basis der Ernährung.

Kohlenhydrate erhöhen den Blutzuckerspiegel. Wie hoch der Blutzuckerspiegel steigt, hängt davon ab, wie schnell die Kohlenhydrate aus dem Darm aufgenommen werden. Zum Beispiel werden Zucker sehr schnell aufgenommen und erhöhen den Blutzuckerspiegel rasch und in hohem Maße. Dagegen wird Stärke aus Vollkornprodukten deutlich langsamer aufgenommen und führt zu einem geringeren Anstieg des Blutzuckers. Deshalb sollen Patienten mit Diabetes vor allem Vollkornprodukte zu sich nehmen und Zucker meiden.

Ein Ernährungsprotokoll hilft bei der Beratung, um Ihre Ernährung zu optimieren. Dazu sollten Sie alle Nahrungsmittel, die Sie zu sich nehmen, über 3-6 Tage aufschreiben. Eine Vorlage dazu steht hier zum Download bereit.

Es gibt drei häufige Typen des Diabetes mellitus, die sich grundsätzlich voneinander unterscheiden:

Typ 1 Diabetes beruht auf einer Abwehrreaktion des Körpers. Dabei richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Insulin-produzierende Zellen richtet, die sich in der Bauchspeicheldrüse befinden. Der Typ 1 Diabetes beginnt meist plötzlich mit Harndrang, Durstgefühl, Gewichtsabnahme und kann bis zu Bewusstlosigkeit und Tod führen. Typ 1 Diabetes tritt vorwiegend bei Kindern bis hin zum jungen Erwachsenenalter auf. Eine dem Typ 1 Diabetes sehr ähnliche Form, gibt es aber bis ins hohe Alter.

Typ 2 Diabetes steht in engem Zusammenhang mit Übergewich. Dabei steht die verminderte Insulinwirkung, die Insulinresistenz, anfänglich im Vordergrund. In weiterer Folge tritt eine Fehlfunktion der Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse ein. In der Regel tritt Typ 2 Diabetes im mittleren und höheren Lebensalter auf, kommt aber auch bei fettleibigen Kindern vor.

Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) wird ein gestörter Zuckerstoffwechsel genannt, der in der Schwangerschaft erstmals auftritt. Zur Diagnose ist meist ein Zuckerbelastungstest erforderlich, der routinemäßig in der 24.-28. Schwangerschaftswoche, also etwa 6 Monate nach der letzten Regelblutung, durchgeführt wird. Schwangerschaftsdiabetes birgt Gefahren für die Schwangerschaft wie Bluthochdruck, Kindestod. Zweitens kommt es durch zu groß gewachsene Kinder gehäuft zu Komplikationen während der Entbindung. Und drittens ist das neu geborene Kind durch Unterzuckerungen, Verletzungen und Atemprobleme gefährdet. Schwangerschafts­diabetes muss deshalb ernst genommen und konsequent behandelt werden.

Typ 3 Diabetes bezeichnet eine Vielzahl von weiteren Formen des Diabetes mellitus. Zum Beispiel gehört dazu Diabetes ausgelöst durch Medikamente oder durch Zerstörung der Bauchspeicheldrüse. Auch genetisch bedingte, also angeborene Formen des Diabetes fallen in diese Gruppe.

Stark erhöhte Blutzuckerspiegel können kurzfristige schwere Folgeerscheinungen bis hin zu Bewusstlosigkeit und Tod auslösen. Heute spielen diese akuten Komplikationen eine untergeordnete Rolle. Hingegen bewirken geringer erhöhte Blutzuckerspiegel über längere Zeiträume die gefürchteten Spätkomplikationen. Sie betreffen zahlreiche Patienten mit Diabetes, die nicht von Beginn an Ihren Blutzuckerspiegel im Zielbereich halten. Dadurch ist Diabetes ist einer der wichtigsten Gründe für

  • Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche
  • Nierenversagen
  • Blindheit
  • Amputationen

Darüber führt Schwangerschaftsdiabetes zu geburtshilflichen Komplikationen und Problemen beim Neugeborenen.

Die Diabetes-Behandlung richtet sich nach dem Diabetes-Typ und weiteren Faktoren. Prinzipiell gibt es folgende Optionen:

Lebensstiländerung: Ernährung und körperliche Bewegung sind bei allen Formen des Diabetes von Bedeutung. Besonders bei Typ 2 Diabetes kann eine erfolgreiche Änderungen des Lebensstils samt Gewichtsabnahme den Diabetes oft sogar rückgängig machen. Bei Typ 1 Diabetes gilt es, den Lebensstil und die Insulintherapie aufeinander abzustimmen. An Hand Ihrer persönlichen Situation berate ich Sie, welche Lebensstilmaßnahmen für Sie besonders erfolgversprechend sind.

Medikamente: Patienten mit Typ 2 Diabetes steht heute eine große Auswahl an Medikamenten zur Verfügung, die den Blutzucker senken und weitere Vorteile bieten. Dadurch ist Insulin heute nur noch der letzte Schritt in der Behandlung. Viele Diabetes-Medikamente („Antidiabeetika“) werden als Tabletten eingenommen, andere werden unter die Haut gespritzt – auch wenn es sich nicht um Insulin handelt.

Moderne Diabetes-Medikamente senken bei Weitem nicht nur den Blutzucker. Die gefürchteten Unterzuckerungen gehören mittlerweile zur Geschichte.  Einige Medikamente reduzieren das Gewicht. Darüber hinaus verhindern eine Reihe von Diabetes-Medikamenten wirkungsvoll Herzinfarkte, Schlaganfälle und Herzschwäche. Weiters schützen einige der modernen Diabetes-Medikamente die Nierenfunktion. Dazu kommen laufende Entwicklungen, die immer bessere Medikamente erwarten lassen. Eine moderne Diabetes-Therapie fördert damit auf verschiedenste Weise Ihre Gesundheit!

Insulin ist eine Therapiemöglichkeit bei allen Diabetesformen. Bei Typ 1 Diabetes ist sie von Beginn an der erste und wichtigste Teil der Therapie. Hingegen ist sie bei Typ 2 Diabetes durch vorteilhaftere Medikamente zur letzte Therapiemöglichkeit geworden. Um die Insulingabe optimal an den Ihren Bedarf anzupassen, steht heute eine große Auswahl an Insulinen und Therapieschemata zur Verfügung.

Eine besondere Therapieform sind Insulinpumpen, die die Insulinmenge genau an die Erfordernisse anpassen. Moderne Insulinpumpen können mit kontinuierlichen Blutzuckermessungen verbunden werden und helfen dadurch, den Blutzuckerspiegel im Zielbereich zu halten. Durch rasante Entwicklungen bewegen wir heute rasch in Richtung der „künstlichen Bauchspeicheldrüse“, bei der die abgegebene Insulinmenge weitgehend selbstständig geregelt wird. Laufend besuche ich die wichtigen Diabetes-Kongresse im In- und Ausland, um Sie jederzeit auf dem aktuellen Stand der Medizin und Technik über die für Sie optimale Therapie zu beraten.

Die Selbstmessung des Blutzuckers ist bei Patienten mit Insulintherapie unbedingt erforderlich. Auch bei manchen Patienten mit Diabetes ohne Insulintherapie kann die Blutzuckerselbstmessung hilfreich sein.

Übliche Messgeräten bestimmen den Blutzucker in einem kleinsten Tropfen Blut aus der Fingerbeere. Darüber hinaus gibt es heute weitere Möglichkeiten. So können manche Messpunkte (Sensoren), die den Blutzucker laufend aufzeichnen für 14 Tage am Oberarm getragen werden. Andere Sensoren werden für mehrere Monate unter die Haut eingepflanzt und geben Alarm, wenn der Blutzucker aus dem Zielbereich gerät.

Je nach Ihrer persönlichen Situation berate ich Sie hinsichtlich der Häufigkeit und der Methode der Blutzuckermessung, die für Sie optimal ist. Herkömmliche Blutzuckermessgeräte händige ich Ihnen bei Bedarf in der Ordination aus und weise Sie in die Handhabung ein.

Das HbA1c ist das wichtigste Maß für die Langzeiteinstellung des Blutzuckers in den letzten 2-3 Monaten. Chemisch entspricht das HbA1c einem durch Zuckermoleküle veränderten roten Blutfarbstoff. Normalerweise liegt das HbA1c etwa zwischen 4 und 6%. Zielwerte bei der Behandlung des Diabetes hängen von Ihrer persönlichen Situation ab. Sie liegen meist bei <6,5% oder <7,0%, manchmal aber auch darüber.

Optimale Blutzuckereinstellung verhindert weitgehend das Auftreten von diabetischen Spätveränderungen wie Erblindung und Nierenversagen. Langjährig optimale Blutzuckereinstellung beugt auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Über die Blutzuckersenkung hinaus haben moderne Medikamente zur Behandlung des Typ 2 Diabetes zusätzliche Wirkungen, die Herzinfarkte, Schlaganfälle, Herzschwäche und Nierenversagen vorbeugen.

Darüber hinaus haben Sie zusätzliche Vorteile durch die Behandlung weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Blutfette.

Daher optimiere ich die Behandlung meiner Patienten mit Diabetes, um Schäden an allen bedrohten Organen – Herz, Hirn, Augen oder Nieren – bestmöglich zu verhindern.

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